Nominiert 2017
Am 21. November 2017 wurden die XX. Innovationspreise Thüringen 2017 vergeben.
Neben den Preisträgern waren die folgenden Unternehmen nominiert:
Kategorie Tradition & Zukunft

Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH (Schmalkalden)
Leben retten 4.0 – Sensorgesteuerte Rettungsschere
Bei einem Verkehrsunfall zählt für Rettungskräfte jede Sekunde. Aufgrund veränderter Karosserien und unterschiedlicher Materialien benötigen viele Rettungskräfte hydraulische Rettungsscheren, die mehr Durchschlagskraft haben und gleichzeitig Gefahren für Unfallhelfer verringern. Die sensorgesteuerte Rettungsschere der Herwig Bohrtechnik Schmalkalden GmbH überwacht während des Trennens wichtige Parameter wie Druck, Schneidweg und Position automatisch. In kritischen Bereichen wird die Rettungskraft aufgefordert, den Trennvorgang abzubrechen und das Gerät neu anzusetzen. Die Neuerung ist einzigartig auf dem Weltmarkt und bietet eine deutliche Verkürzung der Rettungszeit, eine höhere Sicherheit für Einsatzkräfte und eine verbesserte Überwachung von Rettungseinsätzen.
Zur Webseite des Unternehmens: www.herbohr.de

Bauerfeind AG (Zeulenroda-Triebes)
VenoTrain cocoon – medizinischer Kompressionsstrumpf mit integrierten Hautpflegestoffen
Kompressionsstrümpfe gehören zur Basistherapie bei der Behandlung von Venenleiden wie Krampfadern. Doch sie sind bisweilen unbequem, lassen sich nur schwer anziehen und die Haut darunter trocknet leicht aus und kann jucken. Die Bauerfeind AG hat einen neuartigen Kompressionstrumpf mit integrierten Hautpflegestoffen entwickelt. Dabei werden fettlösliche Wirkstoffe über die gesamte Tragezeit an die Beinhaut abgegeben. Dies wirkt wie ein Schutzmantel, so dass die Haut vor dem Austrocknen geschützt und das Tragen angenehmer wird. Die hautschützende Eigenschaft des Strumpfes bleibt, trotz Reinigung, bis zu einem halben Jahr bestehen.
Zur Webseite des Unternehmens: www.bauerfeind.com
Kategorie Industrie & Material

PolyCare Research Technology GmbH & Co. KG (Gehlberg)
PolyCare MAS-Bauelemente
Als Reaktion auf die Erdbebenkatastrophe in Haiti wurde 2010 die PolyCare Research Technology GmbH & Co. KG gegründet, um neue Technologien und Werkstoffe für den Wohnungsbau zu entwickeln. In mehrjähriger Forschungsarbeit hat das Unternehmen ein innovatives Baukonzept für kostengünstige, steckbare Bauelemente aus Polymerbeton entwickelt. Die Rezeptur benötigt deutlich weniger Harz als herkönmlicher Polymerbeton und erlaubt gleichzeitig die Nutzung von preiswerten und lokal vorhandenen Materialien wie Kiesen und Wüstensand. Die Verarbeitung der legoähnlichen Elemente ist einfach, so dass innerhalb kurzer Zeit auch von ungelernten Arbeitskräften ein Haus errichtet werden kann.
Zur Webseite des Unternehmens: www.poly-care.de

Dätwyler Sealing Technologies Deutschland GmbH (Waltershausen)
Faserverankerte Profile für Tübbingdichtungen im Tunnelbau
Für den Bau von großen Tunnelbauten werden sogenannte Tübbinge, vorgefertigte Betonsegmenente benötigt. Zusammengesetzt zu einem Ring ergeben sie die Tunnelröhre. Um die Fugen zwischen den Tübbingen vor einringendem Tunnelwasser zu schützen, werden Dichtungen verwendet, die bislang durch Verklebung oder eine spezielle Verankerungstechnik befestigt werden. Die Dätwyler Sealing Technologies Deutschland GmbH hat diese Technik durch ein neues Verfahren optimiert. Dabei werden Betonfugen mit Kunstfasern von zwei bis sieben Millimetern Länge verklebt, einer sogenannten Beflockung. Dadurch werden die Tübbinge besser fixiert und so die Gefahr undichter Stellen verringert.
Zur Webseite des Unternehmens: www.datwyler.com
Kategorie "Digitales & Medien"

digades GmbH (Nordhausen)
dguard® eCall-System
Motorradfahrer sind im Straßenverkehr durch ihren geringen Schutz besonders verletzungsgefährdet. Dennoch bleiben Biker von der ab 2018 in der EU eingeführten Pflicht des automatischen Notrufsystems eCall bislang befreit. Die digades GmbH hat mit dem dguard® das weltweit erste automatische eCall-System für Motorräder entwickelt. Es ist für alle gängigen Marken und Typen geeignet und kann unkompliziert nachgerüstet werden. Eine ausgeklügelte Sensorik wertet verschiedene Parameter wie Neigungswinkel oder Beschleunigung aus und setzt im Notfall eine Meldung an die nächstgelegene Rettungsleitstelle ab. Darüber hinaus verfügt das System über eine integrierte Diebstahlwarnung.
Zur Webseite des Unternehmens: www.digades.de

ADICOM Software KG (Weimar)
ADiANAwebaktiv
Sowohl im Alltragsgeschäft als auch im Vertrieb werden aktuelle und visuell gut aufbereitete Geschäftsdaten benötigt. Mit speziellen ERP-Programmen (Enterprise Resource Planning) können Geschäftsprozesse wie Einkauf, Lager oder Buchhaltung gesteuert werden. Speziell für den Mittelstand entwickelte der Weimarer Softwarehersteller ADICOM ein Zusatzmodul für das ERP-AddOn ADiANA. Das Erweiterungspaket ADiANAwebaktiv unterstützt die Analyse und Visualisierung dank sogenannter Webbles – einer Multimedia-Technologie, die digitale Inhalte verschiedener Strukturen miteinander kombiniert.
Zur Webseite des Unternehmens: www.adicom-group.de
Kategorie "Licht & Leben"

ADVA Optical Networking SE (Meiningen)
Proaktive Überwachung von Glasfasern
Glasfasernetze müssen ebenso wie Energienetze ständig überwacht werden, um Netzausfälle zu verhindern. Bei Netzstörungen ist oft nicht ersichtlich, ob es sich um den Ausfall von elektrischen Komponenten oder um die Unterbrechung einer Faserstrecke handelt. Die Fehlersuche dauert dadurch lange, was zu hohen Ausfallzeiten führt. Der ADVA Optical Networking SE ist es gelungen, ein Gerät zur kontinuierlichen Überwachung von Glasfasern in Echtzeit zu entwickeln. Selbst kleinste Veränderungen werden detektiert und potentielle Probleme frühzeitig erkannt. Reparaturen können ohne große Fehlersuche sofort in die Wege geleitet werden. Die Innovation gilt derzeit als kosteneffizienteste und kompakteste Technologie für das Monitoring von Glasfasern.
Zur Webseite des Unternehmens: www.advaoptical.com

JeNaCell GmbH (Jena)
biocellic+ - hochwertige biotechnologisch gewonnene Cellulose für medizinische Anwendungen
Nanocellulose hat das Potenzial zum Supermaterial der Zukunft zu werden. Das Multitalent ist dünner als Papier, besitzt eine hohe Reißfestig-keit und kann große Mengen von Flüssigkeiten aufnehmen. Das Unternehmen JeNaCell GmbH aus Jena hat ein weltweit einzigartiges Verfahren zur Herstellung dieses High-Tech-Biopolymers entwickelt. Erste medizinisch-dermatologische Anwendungen sind Wundauflagen für Brandverletzungen. So verwächst das hochleistungsfähige „Biopflaster“ der Produktlinie „epicte+hydro“ nicht mit dem Wundgrund. Es ermöglicht eine Tragedauer von maximal 14 Tagen ohne Verbandswechsel und ohne Schmerzen beim Ablösen von der Wunde. Oft ist pro behandelter Fläche nur eine einzige Auflage erforderlich. Dies reduziert die Behandlungskosten erheblich und verringert die Gefahr von Narbenbildungen.
Zur Webseite des Unternehmens: www.jenacell.de