Nominiert 2018
Am 14. November 2018 wurde der XXI. Innovationspreise Thüringen 2018 vergeben.
Neben den Preisträgern waren die folgenden Unternehmen nominiert:
Kategorie Tradition & Zukunft

ELIAS Farbglashütte Lauscha / Thür. GmbH (Lauscha)
1200° C – traditionelles Glasmacherhandwerk trifft modernes Produktdesign
Seit über 400 Jahren gilt Thüringer Waldglas unter Liebhabern. Die 1853 gegründete ELIAS Farbglashütte Lauscha setzt die große Tradition des Glasbläserhandwerks mit der Herstellung von Repliken historischer Becher und Gläser exklusiv und in reiner Handarbeit bis heute fort. Um neue, junge Zielgruppen für das traditionelle Waldglas zu begeistern, kooperierte die ELIAS Farbglashütte mit Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar. Es entstand eine Wasserkaraffe mit integriertem Aktivkohle-Filter, Schalen mit schrägem Rand zum Drehen und Schwenken oder auch Gläser, die in formalen Details die manufakturelle Fertigung aufgreifen. Die ins Sortiment aufgenommene Produktserie „1200° C“ führt die jahrhundertlange Tradition der Thüringer Glasmacherkunst in modernem Gewand fort.
Zur Webseite des Unternehmens: www.farbglashuette-lauscha.de

EAW Energieanlagenbau GmbH Westenfeld (Römhild)
Kompakte Wasser/Lithiumbromid-Absorptionskälteanlage mit neuartigen asymmetrischen Plattenwärmeübertragern
Kälte aus überschüssiger Abwärme zu erzeugen, ist ein bekanntes Verfahren. In Absorptionskältemaschinen wird in einem Grobvakuum Wasser bei niedrigen Temperaturen verdampft. Die dazu nötige Verdampfungswärme wird der Umgebung entzogen, die sich dadurch abkühlt. Die Technik braucht weniger Strom als elektrische Kältemaschinen, ist zuverlässig und günstig im Unterhalt. Doch steigende Rohstoffpreise für die Wärmetauscher aus Kupfer und die Baugröße der Anlagen standen bislang einer Anwendung oft entgegen. Die EAW Energieanlagenbau GmbH Westenfeld hat gemeinsam mit dem Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden eine neue Generation von Wasser/Lithiumbromid-Absorptionskälteanlagen entwickelt. In diesen Anlagen werden weltweit erstmalig statt geraden oder spiralförmigen Kupferrohrbündeln nun kompakte Plattenwärmeübertrager eingesetzt. Im Ergebnis sinkt der Bedarf an teurem Kupfer und die Baugröße reduziert sich bei gleicher Leistung um 40 Prozent.
Zur Webseite des Unternehmens: www.eaw-energieanlagenbau.de
Kategorie Industrie & Material

CASEA GmbH (Ellrich)
SULFOAM – Neue Dämm- und Verfüllstoffe aus Gipsschaumbaustoff
Für die Wärmedämmung bei Neubauten und die energetische Sanierung von Altbauten sind Dämmmaterialien aus expandiertem Polystyrol (EPS) seit Jahrzehnten die Standardlösung. Doch sie haben auch zahlreiche Nachteile: Ihre Produktion ist energie- und ressourcenintensiv, sie sind kaum recycelbar und setzen im Brandfall gefährliche Rauchgase frei. Mit SULFOAM ist es der CASEA GmbH gemeinsam mit Forschungspartnern gelungen, einen kostengünstigen und umweltschonenden Gipsschaumbaustoff zu entwickeln. Neben der Dämmung von Neubauten besitzt SULFOAM durch seine Fließfähigkeit und den minimalen Wasserbedarf bei der Verarbeitung auch das Potenzial, sich zum Standard bei der Sanierung von sulfathaltigem Mauerwerk in historischen Gebäuden zu entwickeln.
Zur Webseite des Unternehmens: www.casea-gips.de

CTP GmbH | bluechem GROUP (Leutenberg)
Carbon X
Im Brennraum eines Motors bilden sich im Laufe der Zeit hartnäckige Verschmutzungen, sogenannte Verkokungen, die zu unsauberer Verbrennung und damit zu unruhigem Motorlauf, erhöhtem Kraftstoffverbrauch und schlechten Abgaswerten führen. Die Reinigung des Brennraums von diesen Verkrustungenwar bislang extrem aufwändig, da dazu der Zylinderkopf demontiert werden musste. Die CTP GmbH aus Leutenberg, eine Tochter der international tätigen bluechemGROUP, entwickelte dafür ein einfach handhabbares und kostengünstiges Reinigungssystem „Carbon X“. Es kann bei stehendem Motor angewendet werden und bedarf keiner Demontagearbeiten.
Zur Webseite des Unternehmens: www.bluechemgroup.com
Kategorie "Digitales & Medien"

Smartplatz GmbH (Erfurt)
Smartplatz – der lokale Marketing-Marktplatz
Der wachsende Online-Handel und ein verändertes Einkaufsverhalten stellen Städte und Gewerbetreibende vor die Frage, wie der stationäre Handel gegenüber E-Commerce-Plattformen attraktiv und damit wettbewerbsfähig bleibt. Eine Antwort darauf gibt die Erfurter Smartplatz GmbH mit ihrer gleichnamigen Plattform. Das Marketingtool vereint branchenübergreifend Handel, Dienstleistungen und Events einer Stadt in einer App. Anhand angegebener Interessen erhält der Nutzer eine Übersicht der vorhandenen Angebote in Kombination mit kleinen Mehrwerten und Boni. Gleichzeitig inspiriert ein lernender Algorithmus den Konsumenten mit Vorschlägen für weitere Produkte, Events und Services. Der Kauf erfolgt dabei entweder vor Ort oder über die integrierten ebay-Shops der lokalen Händler. Die Smartplatz-App ist für Android und iOS bereits verfügbar. Nach der Einführung in Erfurt sollen bis Ende 2019 zehn weitere große Städte folgen.
Zur Webseite des Unternehmes: www.smartplatz.de

Pflegeplatzmanager GmbH (Greiz)
Pflegeplatzmanager
Braucht ein Patient nach der Entlassung aus dem Krankenhaus Hilfe, ist die behandelnde Klinik gesetzlich verpflichtet, rechtzeitig für eine lückenlose Anschlussversorgung zu sorgen. Doch die Suche nach einem geeigneten Dauer- oder Kurzzeitpflegeplatz ist aufwändig. Denn bislang existiert keine zentrale Informations- und Kommunikationsplattform, welche Kliniken, Patienten, stationäre und ambulante Pflegeanbieter, Krankenkassen und Transportunternehmen verbindet. Abhilfe schafft die Pflegeplatzmanager GmbH aus Greiz mit ihrer gleichnamigen Online-Plattform, die erstmals alle beteiligten Akteure miteinander vernetzt und so größtmögliche Transparenz über Angebot und Nachfrage herstellt. 2017 startete der Pilotbetrieb in ausgewählten Modellregionen in Westsachsen und Ostthüringen. Der Markteintritt in weiteren Regionen im gesamten Bundesgebiet ist bereits in Vorbereitung.
Zur Webseite des Unternehmens: www.pflegeplatzmanager.de
Kategorie "Licht & Leben"

Fraunhofer-Institutsteil für Angewandte Systemtechnik AST (IOSB-AST) (Ilmenau)
DEDAVE – autonomes Unterwasserfahrzeug zur Erkundung der Tiefsee
Autonome Unterwasserfahrzeuge (AUVs) ermöglichen die bessere Zugänglichkeit von Meeresregionen zu deren Kartierung, Exploration und Inspektion. Sie gleiten kabellos und selbstständig durch die Tiefe, sammeln Beobachtungsdaten und kehren von allein zum Forschungsschiff zurück. Am Institutsteil für Angewandte Systemtechnik AST des Fraunhofer IOSB in Ilmenau wurde das Unterwasserfahrzeug DEDAVE („Deep Diving AUV for Exploration“) entwickelt. Der batteriebetriebene Unterwasserroboter zeichnet sich durch seine hohe Nutzlast und Tauchtiefe von 6.000 Metern sowie eine robuste Bauweise aus. Im Ergebnis können die Kosten für die Datenerfassung vom Meeresboden und aus großen Tiefen um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Mit DEDAVE hat das Fraunhofer IOSB-AST neue Maßstäbe im schnell wachsenden und bisher von ausländischen Firmen dominierten Markt für autonome, tiefseetaugliche Unterwasserfahrzeuge gesetzt.
Zur Webseite des Unternehmens: www.iosb-ast.fraunhofer.de

Gummiformteile GmbH (Harztor / OT Niedersachswerfen)
Akustischer Wildwarner Tag und Nacht
Alle zwei Minuten ereignet sich auf deutschen Straßen ein Unfall mit einem Reh, Wildschwein oder einem anderen Tier. Neben hohen Sachschäden kommt es zu zahlreichen Verletzten und Todesfällen pro Jahr. An beson-ders gefährdeten Straßenabschnitten werden Leitpfosten mit optischen Wildwarnern installiert, deren Prismenoberfläche das Scheinwerferlicht reflektieren und so das Wild abschrecken. Naturgemäß funktioniert dieses Prinzip nur bei Dämmerung und in der Dunkelheit. Die Gummiformteile GmbH aus Niedersachswerfen hat diese Technik um eine akustische Komponente erweitert und mit dem WEGU-Wildwarner das erste System für den Tag- und Nacht-Einsatz realisiert. Ein integriertes Mikrofon erfasst die Motor- und Abrollgeräusche sich nähernder Fahrzeuge, wodurch ein hochfrequenter Pfeifton ausgelöst wird. Gleichzeitig wird ein Datensignal an weitere Wildwarner im Umkreis ausgelöst, die ebenfalls ein akustisches Signal absetzen. LED-Licht sorgt für zusätzliche Abschreckung. Verschiedene Gefahrenstrecken in Deutschland und Europa sind bereits mit diesem System ausgerüstet.
Zur Webseite des Unternehmens: www.wildwarnreflektor.de